Hitzegefühl/Druckgefühl und Bluthochdruck

[Tanzbär]

Hallo. Ich wende mich an dieses Forum, da mir mein Arzt nicht weiterhelfen kann. Dort wird mir nur immer die Dosis meines Medikamentes erhöht (momentan Ramipiril 7.5mg). Leide seit ein paar Jahren an Bluthochdruck, den ich erst mit Betablockern und jetzt mit diesem ACE Hemmer zu kontrollieren versuche. Letzten Herbst hatte ich Druck und Hitzegefühl in der Brust, bin damit ins Krankenhaus (AP Beschwerden). War sogar in der Röhre, hat sich gott-sei-dank jedoch kein Befund ergeben, bis auf den Bluthochdruck. Mein Arzt meint, das wäre bei mir vegetativ verursacht. Kann ich nicht wirklich bestätigen, da ich sehr stress-resistent/"relaxed" bin etc.

Jetzt hatte ich drei Tage lang ohne erkennbaren Grund einen stark erhöhten Blutdruck (169-98 war max). Das blieb ziemlich konstant so, obwohl ich meine Medikamente genommen habe. War beim Arzt, EKG etc, alles ohne Befund. Der hohe Blutdruck wurde jedoch auch durch den Arzt bestätigt. Die einzige Folge ist nun, dass ich meine Medikamentation erhöhen soll. Nach 3 Tagen geht der Blutdruck langsam wieder auf für mich normale werte (145-85). Der Arzt hat Keine Idee was das gewesen sein könnte. Hat auch kein Interesse gezeigt, dies herauszufinden.

Meine Frage ist nun (sollte sich das wirklich jemand bis hier durchgelesen haben !) ... was kann eine solche temporäre Blutdruckschankung verursachen? Und wie kann man sowas verhindern? Habe dann auch so Art Hitzewallungen, kann es aber nie unmittelbar auf etwas zurückführen (bestimmtes Essen, Sport, kein Sport ...).
Noch eine Frage: Wie wirkt sich Alkoholgenuss auf den Blutdruck aus? Und in welcher Zeitspanne wirkt sich das aus? Wenn ich z.B. an einem Tag sehr viel Alkohol trinke, wie viel später würde sich das äußern oder ist das langfristig und nicht direkt rückführbar?

Vielen Dank für ein paar tips und hinweise, wie ich das vielleicht in den Griff bekomme. Genial wäre auch ein Tip für einen Arzt Region 38***, der sich ein bissel mehr interessiert und kümmert.

Vielen DAnk!

Alter: 34, Gewicht:110, Größe 1.84 m

[pille]

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage!
In der Tat stehen am Anfang einige wesentliche Informationen, um Ihre Erkrankung zu verstehen.
1. Der Blutdruck schwankt am Tag (und in der Nacht) je nach körperlicher und seelischer Belastung wie eine Berg- und Talbahn. Das ist normal und sogar erforderlich.
2. Basis der Beurteilung Ihres bzw. des Blutdruckverhaltens jedes Menschen ist deshalb eine ambulante 24-Stunfden-Blutdruckmessung.
3. Zweitbeste Methode ist die Eigenmessung zuhause und zwar 1 Woche morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen (Ziel im Durchschnitt < 135/85 mmHg).
4. Im Durchschnitt sind weltweit 3 unterschiedliche Blutdruckmedikamente in kombination notwendig, um einen Blutdruck gut einzustellen.
5. Ihre Beschwerden sind recht typisch, eine Intensivierung (oder Reduktion) der Therapie sollte aber immer unter Berücksichtigung der oben genannten Meßmethoden erfolgen.
6. Vorher oder zugleich sollten auf jeden Fall alle organischen Hochdruckformen bzw. -Komponenten ausgeschlossen werden (Lakritze, hormonelle Erkrankungen, Nierenerkrankungen, nächtliche Atemaussetzer etc.)
7. Desweiteren sollten alle nicht-medikamentösen Maßnahmen (soweit realistisch umsetzbar) begleitend durchgeführt werden (Ausdauersport, wenig Fertigprodukte konsumieren (Salz!), keine Zigaretten, keine insbesonderen hoch-prozentigen Alkoholika).
8. Ihre Beschreibung der Beschwerden im Zusammenhang mit Alkohol könnte auf eine spezielle Form einer "Unverträglichkeit" hinweisen (Histamin-Intoleranz, Diaminoxydase-Mangel).
9. Hilfreich ist in Absprache mit Ihrem Hausarzt das Konsultieren eines Hypertensiologen in Ihrer Nähe, Sie finden die Spezialisten auf unserer Homepage unter "Behandlung".

Wir hoffen, Ihnen geholfen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Schulz