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Blutdruckinstitut Göttingen e.V. – Verein für Prävention, Information und Bekämpfung des Bluthochdrucks in Südniedersachsen

Bluthochdruck und MS

Patienten fragen - Ärzte antworten.

Bluthochdruck und MS

Beitragvon Rocco » Mi 27. Jan 2010, 15:13

Hallo,
mich interessiert, ob es Untersuchungen im Zusammenhang mit Multiple Sklerose und Bluthochdruck gibt.
Konkret:
Meine Mutter leidet seit ca. 30 Jahren an MS. Seit ein paar Wochen hat sie nun permanent sehr hohen Blutdruck.
Verschiedene Blutdruck senkende Mittel (vom Hausarzt) haben nicht zu befriedigenden Ergebnissen geführt.
Das Problem ist, dass für meine Mutter wegen ihrer eingeschränkten Mobilität, jeder Arztbesuch sehr mühsam ist, weshalb sie sich bisher noch nicht aufgerafft hat.
In wieweit ist da eine "Ferndiagnose" überhaupt möglich, bzw. gibt es evt. aus Erfahrung bestimmte Tipps oder Medikamente, die helfen könnten.
Oder eine Beratungshotline?
Rocco
 
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Re: Bluthochdruck und MS

Beitragvon pille » Mi 27. Jan 2010, 15:16

Für immobile Patienten wie Ihre Mutter bietet sich für die Blutdruckkontrolle die Telemetrie an, d.h. der Arzt kann in der Praxis die Blutdruckentwicklung Ihrer Mutter zuhause verfolgen und telefonisch die Dosis der eingesetzten Medikamente anpassen. Telemetrie funktioniert so: Das Blutdruckgerät sendet per Bluetooth automatisch den Wert an ein mitgeliefertes Handy, dieses sendet per SMS die Daten an eine Datenbank, auf die der Arzt jederzeit zugreifen kann, und die den Arzt automatzisch z.B. per email bei Überschreiten/Unterschreiten alarmiert. Der Zugang ist massiv beschützt ähnlich wie beim online-banking. Das Blutdruckinstitut Göttingen wird ab 2009 jährlich einen Telemetrie-Workshop für Mediziner und Praxispersonal durchführen, um diese Technik zu erklären und zu verbreiten.
Erkenntnisse der letzten Jahre haben gezeigt, daß die Heimblutdruckwerte wesentlich mehr über die tatsächliche Situation des Blutdrucks aussagen als in der Praxis gemessene Werte, neueste Forschungsergebnisse belegen auch, daß insbesondere der morgendlich Blutdruck (nach dem Aufstehen, Aufwachen) entscheidet, also konkret für Ihre Mutter: der morgendliche 5-Tagesschnitt sollte < 135/85 mmHg betragen, Basis sollte aber auf jeden Fall eine automatische 24-h-Blutdruckmessung sein (Ziel im 24-h-Mittel < 130/80 mmHg), die sicher durch ihren Hausarzt organisiert werden kann.
Ein Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und dem Auftreten der MS ist bis jetzt nicht belegt (Quelle Neurologie/UMG). Ihre Mutter sollte aber so wie jeder andere gut eingestellt werden, um zusätzliche Erkrankungen insbesondere Schlaganfall zu verhindern, weitere Fragen beantworten wir gerne über die Telefonnr. des Instituts, wir nehmen Ihre Personalien auf und rufen zurück.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Alles Gute
pille
 
Beiträge: 8
Registriert: Mi 16. Sep 2009, 19:37

Re: Bluthochdruck und MS

Beitragvon Rocco » Mi 27. Jan 2010, 15:17

Vielen Dank, für diese sehr ausführliche Antwort!
Ich werde die Informationen jetzt an meine Mutter weiter leiten.
Ich denke, die Möglichkeit der Telemetrie klingt speziell für jemanden wie meine Mutter sehr interessant.
Frohe Grüße!
Rocco
 
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