von pille » Mi 27. Jan 2010, 15:16
Für immobile Patienten wie Ihre Mutter bietet sich für die Blutdruckkontrolle die Telemetrie an, d.h. der Arzt kann in der Praxis die Blutdruckentwicklung Ihrer Mutter zuhause verfolgen und telefonisch die Dosis der eingesetzten Medikamente anpassen. Telemetrie funktioniert so: Das Blutdruckgerät sendet per Bluetooth automatisch den Wert an ein mitgeliefertes Handy, dieses sendet per SMS die Daten an eine Datenbank, auf die der Arzt jederzeit zugreifen kann, und die den Arzt automatzisch z.B. per email bei Überschreiten/Unterschreiten alarmiert. Der Zugang ist massiv beschützt ähnlich wie beim online-banking. Das Blutdruckinstitut Göttingen wird ab 2009 jährlich einen Telemetrie-Workshop für Mediziner und Praxispersonal durchführen, um diese Technik zu erklären und zu verbreiten.
Erkenntnisse der letzten Jahre haben gezeigt, daß die Heimblutdruckwerte wesentlich mehr über die tatsächliche Situation des Blutdrucks aussagen als in der Praxis gemessene Werte, neueste Forschungsergebnisse belegen auch, daß insbesondere der morgendlich Blutdruck (nach dem Aufstehen, Aufwachen) entscheidet, also konkret für Ihre Mutter: der morgendliche 5-Tagesschnitt sollte < 135/85 mmHg betragen, Basis sollte aber auf jeden Fall eine automatische 24-h-Blutdruckmessung sein (Ziel im 24-h-Mittel < 130/80 mmHg), die sicher durch ihren Hausarzt organisiert werden kann.
Ein Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und dem Auftreten der MS ist bis jetzt nicht belegt (Quelle Neurologie/UMG). Ihre Mutter sollte aber so wie jeder andere gut eingestellt werden, um zusätzliche Erkrankungen insbesondere Schlaganfall zu verhindern, weitere Fragen beantworten wir gerne über die Telefonnr. des Instituts, wir nehmen Ihre Personalien auf und rufen zurück.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Alles Gute